In der Oktober-Ausgabe der Online-Inforeihe ging es am 16.10.2024 um das Thema „Wohnberatung“.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden zwei Praxisbeispiele aus Brandenburg vorgestellt, die das Thema Wohnberatung auf unterschiedliche Art und Weise umsetzen.

Beate von Zahn, Referentin für alternsgerechtes Wohnen bei der FAPIQ, gab einen thematischen Überblick über das Wesen von Wohnberatung. Sie erläuterte das Hauptziel: durch Anpassungen des eigenen Zuhauses Menschen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben zu ermöglichen. Auch die Pflege soll durch die Anpassung des Wohnraums sichergestellt werden. Die Wohnberatung unterstützt bei der Planung der Anpassungsmaßnahmen sowie der Antragsstellung von Finanzierungsmöglichkeiten unterschiedlicher Kostenträger und begleitet teilweise die Umsetzung.

Als erstes Beispiel stellte Nadine Möhle von der Kreishandwerkerschaft Teltow-Fläming die Koordinierungsstelle „Barrierefrei“ im Landkreis Teltow-Fläming vor. Ziele der Koordinierungsstelle sind der Wissensaustausch und die Vernetzung der Akteure im Bereich Barrierefreies (Um-)Bauen. Die Koordinierungsstelle bietet Schulungsangebote für die Akteure vor Ort, für Betroffene, Beraterinnen und Berater und Interessierte sowie Qualifizierungsangebote zur Wohnberatung und Wohnraumanpassung an. Regelmäßige Netzwerktreffen ermöglichen den Austausch der Akteure zu ihren jeweiligen Angeboten, zeigen Bedarfe auf. Sie bieten die Möglichkeit, Wissen zu teilen, Neues zu erfahren, sich weiterzubilden und in Kontakt zu bleiben.

In diesem Rahmen finden auch Exkursionen zu Musterwohnungen oder Showrooms statt.

In der Übersicht Netzwerkpartner „Koordinierungsstelle Barrierefrei“ finden sich die unterschiedlichen Angebote der Netzwerkpartner in Teltow-Fläming.

Das Netzwerk Gesundheitsdienstleister der Koordinierungsstelle, ein Zusammenschluss von Handwerkern unterschiedlicher Gewerke im Bereich barrierefreies Bauen und Wohnen in Teltow-Fläming, ist Kooperationspartner.

Eine Sammlung von Informationsmaterialien ist unter kostbar-tf.de zu finden.

Das zweite Beispiel führte nach Frankfurt (Oder). Solveig Ludwig vom dortigen Pflegestützpunkt stellte die im Sommer 2022 eröffnete Musterwohnung sowie das Angebot der Wohnberatung vor.

In der Musterwohnung gibt es unter Anleitung der Wohnberaterin unterschiedliche Hilfsmittel und Alltagshilfen für die häusliche Pflege auszuprobieren und beispielhafte Umbauten im Bad-, Küchen- und Wohnbereich zu besichtigen.

Das Angebot umfasst die Beratung und Unterstützung bei der Antragsstellung, zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie eine Wohnberatung in der eigenen Häuslichkeit. Sollte der Verbleib in den eigenen vier Wänden nicht möglich sein, wird zu alternativen Wohnformen beraten.

Ein wichtiger Aspekt ist es, Wohnberatung und Musterwohnung bekannt zu machen –unter anderem durch gezielte Angebote für unterschiedliche Träger, Interessengruppen und Gremien der Stadt (Stadtteilkonferenzen, Seniorenbeiräte, Arbeitsgruppen, Netzwerke). Zudem gibt es Schulungen im Rahmen von Umschulung und Ausbildung in den Bereichen Pflege und Gesundheit. Die Teilnahme an Aktionstagen und Veranstaltungen, auch mit Präsentationsständen und eigenen Vorträgen, sind ein weiteres wichtiges Element der Öffentlichkeitsarbeit.

Themennachmittage in der Musterwohnung zu unterschiedlichen Aspekten der Pflege runden das Angebot der Wohnberatung ab.

Finanziert wird die Musterwohnung über den Pakt für Pflege mit den Förderprogramm Ausbau und der Weiterentwicklung von Pflegestützpunkten.

Pflegestützpunkt Frankfurt (Oder) – Barrierearme Musterwohnung

Themennachmittag 18. November 2024 „Tipps & Tricks für Menschen mit Hörbeeinträchtigung“