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Nachlese FAPIQ-Inforeihe „Mehrgenerationenhäuser als Anker für mehr Teilhabe im Quartier“ vom 12.03.2025

12.03.2025 I In der März-Ausgabe der FAPIQ-Infoveranstaltung mit dem Titel „Mehrgenerationenhäuser als Anker für mehr Teilhabe im Quartier“ ging es um die Rolle von Mehrgenerationenhäusern als wichtige Anlaufstellen vor Ort über die auch Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen erreicht werden können. Insgesamt haben 77 Teilnehmende an der Online-Veranstaltung teilgenommen.

Zu Beginn hat Hendrik Nolde, Referent für alternsgerechte Quartiersentwicklung der FAPIQ, eine Einführung zum Thema alternsgerechte Quartiere und die Bedeutung von Mehrgenerationenhäusern gegeben. Der Impuls „Mehrgenerationenhäuser im Netzwerk alternsgerechter Quartiere“ behandelt die Rolle der Mehrgenerationenhäuser (MGH) in der Quartiersentwicklung. Hintergrund sind demografische Herausforderungen und der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben im Alter. Alternsgerechte Quartiersentwicklung erfolgt im Netzwerk der Akteure vor Ort. MGH sind wichtiger Akteure in diesem Netzwerk. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Förderung von Teilhabe und Engagement. Im Beitrag wurde dies an Beispielen für Projekte die im Rahmen der Förderrichtlinie „Pflege vor Ort“ und dem FAPIQ-Förderaufruf. An der Statistik zu Beratungsangeboten in Familienzentren wurde ebenfalls deutlich, dass ältere Menschen einen zunehmenden Anteil einnehmen. Als Fazit konnte, festgehalten werden, dass Mehrgenerationenhäuser eine zentrale Rolle in der Förderung der sozialen Teilhabe und der Unterstützung älterer Menschen im Quartier spielen. Sie bieten vielfältige Angebote und schaffen Räume für Begegnung und Engagement, um ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu ermöglichen.

Heike Kötter von der Servicestelle der Mehrgenerationenhäuser in Brandenburg betonte in Ihrem Beitrag im Anschluss, dass die MGH und Familienzentren in Brandenburg einen bedeutenden Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Unterstützung von Familien leisten. Sie bieten niedrigschwellige Beratungs- und Betreuungsangebote für Menschen aller Altersgruppen. Durch die enge Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungen und Akteuren im Sozialraum tragen sie zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe bei. Die Mehrgenerationenhäuser und Familienzentren in Brandenburg bieten auch für ältere Menschen wertvolle Unterstützung und vielfältige Angebote. Diese Einrichtungen fördern den Austausch zwischen den Generationen und ermöglichen älteren Menschen, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Zu den Angeboten gehören unter anderem Seniorentreffs, Bildungs- und Freizeitaktivitäten, sowie Beratungsdienste.

Nancy Barkow vom Mehrgenerationenhaus Lychen als erstes Praxisbeispiel beschreibt die Arbeit des Mehrgenerationenhauses (MGH) und Familienzentrums in Lychen, Brandenburg. Es wird von ihr als Quartiersmanagerin und Koordinatorin geleitet und dient als Ort der Begegnung und des Engagements für Menschen jeden Alters und Hintergrunds. Das Zentrum fördert den generationsübergreifenden Zusammenhalt und arbeitet eng mit der Kommune und anderen Akteuren im Sozialraum zusammen, um bedarfsorientierte Angebote zu gestalten.

Das MGH wird durch verschiedene Förderprogramme unterstützt, darunter das Bundesprogramm der Mehrgenerationenhäuser, die MGS/LASV Förderung für Familienzentren und das Förderprogramm „Pflege vor Ort“. Es bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen und Aktivitäten, wie Beratungen zur Pflege von Angehörigen, Gesundheit und Ernährung, Erziehungsthemen, sowie Sport- und Bewegungsangebote. Besonders hervorzuheben sind die Angebote für Senior*innen, die soziale Teilhabe und Integration fördern. Lychen ist eine strukturschwache Kommune mit einem hohen Anteil älterer Bürgerinnen. Das MGH führt regelmäßig Sozialraumanalysen und Bürgerbeteiligungen durch, um die Lebenswelten der Bürgerinnen zu verstehen und bedarfsorientierte Angebote zu entwickeln. Zu den zusätzlichen Angeboten gehören Inlineskaten, Lerntherapie, Selbsthilfegruppen, Nachhilfe, Flohmärkte, Ernährungsberatung und viele weitere Aktivitäten, die die Gemeinschaft stärken und die Lebensqualität der Einwohner verbessern. Das MGH in Lychen vereint Diversität, Flexibilität, Teilhabe und Nachhaltigkeit und schafft Synergien zwischen verschiedenen Akteuren und Branchen, um bedarfsgerechte Angebote für die Bürger*innen zu gestalten.

Als zweites Praxisbeispiel berichtete Michael Senn vom „laufende“ Mehrgenerationenhaus in der Gemeinde Heideblick. Erst relativ neu auf dieser Position stellt er die Situation in der Gemeinde Heideblick dar. Gekennzeichnet ist die Gemeinde durch lange Wege zwischen den Ortsteilen und den Herausforderungen an Mobilität die damit einhergehen. Einen festen offenen Treff, wie in Lychen, gibt es in Heideblick nicht. Die Angebote des MGH finden in den Ortsteilen statt. Es werden die Dorfgemeinschaftshäuser genutzt. Dabei werden gezielt die Bedürfnisse der Menschen vor Ort aufgegriffen und Angebote mit den Bürgerinnen und Bürgern geschaffen.

Präsentationen:
Präsentation FAPIQ/a>
MGH Lychen

Links zu den vorgestellten Organisationen und Praxisprojekten:
Webseite Landesarbeitsgemeinschaft Mehrgenerationenhäuser Brandenburg
Webseite des Bundesprogramms Mehrgenerationenhäuser
Webseite MGH Lychen
Webseite Heideblick

Weitere Links aus der Veranstaltung:
Praktische Ernährungsbildung für Kinder | Ich kann kochen!
Förderprogramm Spiel des Jahres e.V.
FAPIQ Förderkoffer