Pflege vor Ort

Pflege vor Ort – Projektbeispiele

Viele Ämter und Gemeinden, hunderte Projekte vor Ort, Engagement und Begeisterung – das alles lässt Menschen trotz Pflegebedarf weiter am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, dank neuer oder ausgebauter Angebote und Strukturen, die pflegerische Versorgung unterstützen und ergänzen. Dafür steht das Programm „Pflege vor Ort“, Herzstück des Brandenburger „Pakts für Pflege“.

Mittlerweile beteiligen sich alle Landkreise und kreisfreien Städte sowie 85% der Ämter und amtsfreien Gemeinden Brandenburgs an „Pflege vor Ort“. Die Fachstelle Alten und Pflege im Quartier (FAPIQ) berät und begleitet die Kommunen bei der Umsetzung.

Mehr als 600 Projekte sind bisher auf diese Weise an den Start gegangen. An dieser Stelle möchten wir Ihnen eine Auswahl davon vorstellen.

Zwischen Fläming und Uckermark, Spreewald und Prignitz haben sich unsere Regionalreferentinnen und -referenten und die Kolleginnen des Kompetenzzentrum Demenz im Herbst 2023 auf den Weg gemacht. Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen und Projektträger standen ihnen Rede und Antwort. Sie berichteten von ihren Erfahrungen beim Projektaufbau, nennen Herausforderungen, geben Tipps für Nachahmende.

Die folgenden Praxisbeispiele zeigen, mit welchem Ideenreichtum und Engagement die Bedürfnisse pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen vor Ort aufgegriffen werden. Weitere Beispiele werden folgen.

Angebote für Menschen mit Demenz

 

Gemeinsam zu Hause alt werden | Buckow | Barnim

„Nicht einsam, sondern gemeinsam zu Hause alt werden: Der Seniorenbeirat des Amtes Britz-Oderberg-Chorin hat sich gefragt, wie dies auch in einer Flächenkommune mit über 270,63 km² gelingen kann, besonders für Menschen mit der Diagnose „Demenz“.

Hier setzt dieses Projekt an. Es beschränkt sich nicht darauf, älteren Menschen, die zu Hause gepflegt werden, kulturelles und soziales Miteinander zu bieten.

Darüber hinaus informiert „Gemeinsam zu Hause alt werden“ über den Pflegestützpunkt, den medizinischen Dienst oder Pfle­geeinrichtungen – und macht nicht zuletzt pflegenden An­gehörigen Mut.

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Tanz der Erinnerung | Zossen | Teltow-Fläming

Durch Tanz und Bewegung dem Gedächtnis „auf die Sprünge helfen“ helfen – darum geht es beim „Tanz der Erinnerung“.

Das Projekt will Demenzpatientinnen und -patienten – auch in stationären Pflegeeinrichtungen – durch die Musik, das Tanzen zu altvertrauten und mo­dernen Melodien, helfen, wieder am kulturellen Leben teilzunehmen. Angehörige und Nachbarn dürfen sich ebenfalls angesprochen fühlen.

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Soziale und kulturelle Teilhabe

 

Koordinierungsstelle WohlFühlVermittlung | Interkommunaler Verbund | Uckermark

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben stärken, Entlastungsangebote im wohn­ortnahen Umfeld schaffen, Austausch­runden organisieren, individuelle Ge­sprächsformate anbieten – damit das besser gelingt, haben vier Kommunen im Norden der Uckermark die Koordinie­rungsstelle WohlFühlVermittlung ins Le­ben gerufen. Sie ist Anlaufpunkt für pfle­gebedürftige Menschen und ihre Angehö­rigen.

Ein interkommunaler Verbund aus den Ämtern Gramzow und Brüssow so­wie den Gemeinden Nordwestuckermark und Uckerland ist Träger der Koordinierungs­stelle. Die Federführung liegt bei der Gemeinde Uckerland.

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Oderelfen | Kreisfreie Stadt Frankfurt/Oder

Der ehrenamtliche Betreuungsdienst „Die Oderelfen“ in­formiert zu Pflegende und ihre Angehörigen zu Themen rund um die Pflege.

Außerdem gibt es Fahrten, gesellige Veranstaltungen und Angehörigen-Treffs. Die „Oderel­fen“ bauen zudem ein Netzwerk von ehrenamtlichen und nachbarschaftlichen Hilfen auf bzw. aus. Interes­sierte – mögliche zukünftige „Oderelfen“ – sind willkom­men.

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Thematische Kaffeetafeln, Mittagstisch, Handykurse etc. | Bad Wilsnack | Prignitz

Wer sich im Zusammensein mit anderen aufgehoben fühlt und über wichtige Dinge Bescheid weiß, lebt ruhiger, ist im Alter we­niger einsam – und wird seltener pflegebe­dürftig.

Hier helfen Information und Ge­meinschaft, die „Seelen“ der Pflege-vor-Ort-geförderten Projektangebote „Beson­dere thematische Kaffeetafeln“ und „Ge­meinsamer Mittagstisch“. Handy- und Ent­spannungskurse ergänzen die Palette.

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Freude bei Sport, Bewegung und Begegnung | Kreisfreie Stadt Cottbus/Chóśebuz

Das Alter(n) aktiv und möglichst gemeinsam mit anderen Menschen gestalten – wer will das nicht? Damit das möglich wird, brauchen ältere Men­schen und ihre Angehörigen ein breites und einfach zu nutzendes Bewegungs- und Begegnungsangebot.

Genau das stellt „Freude bei Sport, Bewegung und Begegnung“ in allen Ortsteilen der Stadt Cottbus/Chóśebuz zur Verfügung.

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Musikprojekt Lübbenau | Lübbenau | Oberspreewald-Lausitz

Musik verbindet Menschen. Den Verlauf von Demenz oder Kreislauferkrankungen kann sie positiv beeinflussen. Das ist das Ziel des generationsübergreifenden Musikprojekts „Alte Hasen – Junge Hüpfer“:

Das Musizieren und der Erfahrungsaustausch sollen älteren und pflege­bedürftigen Menschen aus der Einsamkeit hel­fen. Auch alle anderen Bürgerinnen und Bürger von Lübbenau dürfen mitmachen.

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Kulturzeitgenossen | Kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel

Die „Kultur­ZeitGenossen“be­gleiten: ins Museum, ins Konzert oder ins Theater – Orte, die viele ältere Menschen vielfach seit Jahren nicht mehr besuchen konnten.

Ein weiteres Standbein des Projekts sind Schulungen und Workshops für Museen und andere Kultur­einrichtungen der Stadt Brandenburg. Das soll die Kul­tureinrichtungen ermutigen, künftig eigene Angebote speziell für pflegebedürftige und ältere Menschen bereitzustellen. Die „KulturZeitGenossen“ bauen auf einem alltagsunter­stützenden Angebot auf, den ZeitGenossen.

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Mobilität

 

„Für – Euch – Mobil“ – Bürgermobil | Prenzlau | Uckermark

Sich zu Arzt- oder Friseurterminen in Prenzlau aufzumachen, dort Freunde oder Bekannte zu treffen – älteren, oft pflegebe­dürftigen Menschen fällt dies meist schwer.

Mit dem ehrenamtlichen Tür-zu-Tür-Fahr­angebot „Für – Euch – Mobil“ (FEM) rea­giert die Stadt Prenzlau auf diesen Bedarf. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer übernehmen Fahrdienste und entlasten so auch pflegende Angehörige.

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Mobilität und Soziale Teilhabe im ländlichen Raum | Märkische Heide | Dahme-Spreewald

Viele ältere Menschen aus der Gemeinde Märkische Heide können nicht mehr mit dem eigenen PKW unterwegs sein. Das Ziel der Gemeinde war es daher, zusammen mit dem DRK-Kreisverband Fläming-Spreewald für sie Mobilitätsangebote im ländlichen Raum zu schaffen.

Die Pflege-vor-Ort-Förde­rung startete mit einer Bedarfsanalyse. Auf Basis der Ergebnisse ging es in die Praxis – mit einem Fahrangebot, der Koordination von Nachbarschaftshilfe und einer Hotline, die Mobilitätsangebote vermittelt.

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Mobilitätsdienst Spremberg | Spremberg | Spree-Neiße

Wer nur bedingt mobil ist – mit oder ohne Pflegegrad – braucht Unterstützung im Alltag, etwa bei Arztbesu­chen, beim Einkaufen oder im eigenen Haushalt.

Der Mobilitätsdienst Spremberg bietet Menschen mit Ein­schränkungen eine echte Begleitung im Alltag an und bringt sie nicht nur von A nach B.

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Mobil und dabei | Falkenberg/Elster | Elbe-Elster

Ob Seniorentreff, Tagesausflug oder Wo­chenmarkt – „Mobil & Dabei“ bringt pflege­bedürftige Seniorinnen und Senioren so­wie deren Angehörige von Tür zu Tür.

Das Angebot richtet sich an Menschen, die in Falkenberg/Elster oder den umliegenden Ortsteilen leben. Das Ziel heißt: häusliche Isolation abbauen, körperliche und geis­tige Mobilität fördern.

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Mittendrin statt nur Daheim | Trebbin | Teltow-Fläming

„Beraten“ und „Fahren“ – zwei Begriffe, die auf den Punkt bringen, was das Projekt „Mitten­drin statt nur Daheim“ für (ältere) Menschen mit Pflegebedarf oder Schwerbehinderung und ihre Angehörigen leistet.

Eine Pflegeberaterin vermittelt wichtige Infor­mationen zu regionalen Diensten und Ange­boten,das ergänzende Ange­bot des Projektpartners TAXI-Press erreicht auch Menschen, die sich nur sehr einge­schränkt selbst zum gewünschten Ziel bewegen können.

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Unterstützungsangebote im Alltag

 

Lebenszentrum Alltagsbegleitung | Märkische Schweiz | Märkisch-Oderland

„Kümmern“ ist Kern des Projekts. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer als „Alltagsbegleitung“ holen Seniorinnen und Senioren aus der Isolation. Sie unterstützen sie dabei, am sozialen und kulturellen Leben teilzuhaben.

Das Projekt grenzt sich bewusst von der professionellen pflegerischen Versorgung ab.

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Begegnungsstätte Silberwald | Eberswalde | Barnim

Die Begegnungsstätte hält offene Gruppen- und Informationsangebote für Menschen mit und ohne Pflegegrad, mit und ohne Migrations­hintergrund vor.

„Silberwald“ bietet niedrigschwellige Be­ratung in Einzelgesprächen und bei Hausbesu­chen an.

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Gesundheitsbuddys | Amt Brück | Potsdam-Mittelmark

Gesundheitsbuddys – eigens dafür ausgebildete eh­renamtliche Helferinnen und Helfer – besuchen Men­schen zu Hause, die nur noch eingeschränkt mobil sind.

Neben der häuslichen Unterstützung sind sie auch in Seniorengruppen und Pflegeheimen aktiv. Mit viel Freude ermuntern sie zu gemeinsamer Bewegung.

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Informationen zur Pflege

 

Treffpunkt Mensch, Mitmensch | Oranienburg | Oberhavel

Der Name ist Programm: Der „Treffpunkt Mensch, Mitmensch“ will ältere Men­schen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger, vor allem in den ländlichen Regionen rund um Oranienburg, zusam­menbringen sowie frühzeitig zu den viel­schichtigen Angeboten der Alltagsunter­stützungen informieren und beraten.

Das soll Seniorinnen und Senioren helfen, so lange wie möglich zu Hause wohnen zu bleiben.

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agil – Treff- und Infopunkt für die ältere Generation | Rathenow | Havelland

Kostenlos und unver­bindlich, zentral gelegen und barrierefrei bie­tet „agil“ Seniorinnen und Senioren Beratung im Einzelfall, Informationsveranstaltungen zu allen Fragen des Älterwerdens und nieder­schwellige Gruppenangebote.

Ältere Men­schen finden so eine Vielzahl von Möglichkei­ten, soziale Kontakte zu knüpfen und können eigene Vorschläge und Wünsche einfließen lassen. So entgehen sie häuslicher Vereinsa­mung – und drohender Pflegebedürftigkeit.

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Pflege vor Ort Kyritz | Kyritz | Ostprignitz-Ruppin

Pflege- und hilfebedürftige Menschen aus Kyritz und deren Angehörige nutzen das Pro­jekt als Anlaufpunkt und Beratungsstelle di­rekt in der Stadt. Sie können sich dort zu den Themen „Wohnortnahe Pflege“ und „Unter­stützung im Alltag“ informieren.

Die Projekt­mitarbeiterinnen beraten zu Leistungen der Pflegekasse, zum Antrag auf einen Pflege­grad, zur Pflegebegutachtung und zu Hilfen im Alltag. Zudem bauen sie ein Netzwerk zur Pflegeberatung und -Unterstützung auf und aus.

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Die Kümmerin | Grünheide | Oder-Spree

Die Kümmerin von Grünheide, Kerstin Wasmuth, will ältere Menschen sowie Pflegebedürftige aus der Einsamkeit holen, sie aktivieren und informie­ren. Sie fährt zu den Menschen und nutzt die den Einwohnern vertrauten Dorfgemeinschaftshäu­ser als Anlaufstellen.

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Kümmern im Verbund | Eichwalde, Schönefeld, Zeuthen, Schulzendorf | Dahme-Spreewald

Sich kümmern, vernetzen, Hilfe anregen, sich Zeit für Menschen mit und ohne Pflegebedarf und pflegende Angehörige nehmen – das macht das interkommunale Projekt „Kümmern im Verbund“ aus.

Dahinter stand die Idee der Gemeinden Eichwalde, Schönefeld, Zeuthen und Schulzendorf, ihre Kräfte zu bündeln und gemein­sam etwas für ältere Menschen zu tun.

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