Aktivplatz für Senioren im Ortsteil Wilhelmshorst
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Foto: Eva Gehltomholt
Was wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?
Die Gemeinde Michendorf legte vor einigen Jahren in den Ortsteilen Michendorf, Wildenbruch und Wilhelmshorst „Aktivplätze“ mit je drei Seniorensportgeräten im Außenbereich an. Gudrun Clausing, Mitglied im Seniorenbeirat, fand das Angebot toll. Sie beobachtete, dass die Geräte v. a. von Senioren zunächst nicht gut angenommen wurden. Daraufhin entwickelte sie 2015 für Wilhelmshorst ein angeleitetes Bewegungsangebot. Etwa ein Jahr lang wollte sie zu regelmäßigen Zeiten vor Ort zu sein, eine Senio-rensportgruppe aufbauen und begleiten.
Was war Ihnen bei der Planung wichtig?
Eine feste Bezugsperson ist wichtig. Sie motiviert und hilft den älteren Menschen bei der richtigen Benutzung der Geräte. Bei Unsicherheiten hilft sie durch individuelle Unterstüt-zung. Zudem muss man den richtigen Zeitpunkt finden, um ältere Menschen zu erreichen. Gute Gelegenheiten sind bestehende regelmäßige Zusammenkünfte, bspw. vor dem ge-meinsamen Kaffeetrinken, vor dem Chor oder vorm Wandern (vor Beginn zum Aufwärmen oder am Ende zum Dehnen). Es sollte regelmäßige Treffen geben. Mit Blick auf die Witterungsbedingungen wurde ein Zeitrahmen vom Frühjahr bis zum Herbst festgelegt. Eine feste Bezugsperson ist wichtig. Sie motiviert und hilft den älteren Menschen bei der richtigen Benutzung der Geräte. Bei Unsicherheiten hilft sie durch individuelle Unterstüzung. Zudem muss man den richtigen Zeitpunkt finden, um ältere Menschen zu erreichen. Gute Gelegenheiten sind bestehende regelmäßige Zusammenkünfte, bspw. vor dem ge-meinsamen Kaffeetrinken, vor dem Chor oder vorm Wandern (vor Beginn zum Aufwärmen oder am Ende zum Dehnen). Es sollte regelmäßige Treffen geben. Mit Blick auf die Witte-rungsbedingungen wurde ein Zeitrahmen vom Frühjahr bis zum Herbst festgelegt.
Wie gewährleisten Sie, dass Sie mit Ihrem Angebot die Zielgruppe erreichen?
Interesse fand das Angebot bei Besuchern des AWO-Seniorentreffs. Nachdem sie eingewie-sen wurden und sich mit den Geräten vertraut gemacht hatten, entwickelten sie sogar ei-genständige Übungen und veränderten auch den Schwierigkeitsgrad, indem zusätzliche Bewegungen eingebaut wurden. So ist das Training abwechslungsreich und lässt sich an unterschiedliche Leistungsfähigkeiten anpassen. Um auch Ältere anzusprechen, die das Angebot noch nicht kennen, wird es regelmäßig bei der „Woche des Sports“ und bei Veran-staltungen zum Thema Gesundheit vorgestellt. Die Termine des begleiteten Trainings wer-den zudem regelmäßig im Michendorfer Bogen veröffentlicht (Ortszeitung).
Wer unterstützt Ihr Angebot?
Günstig ist, dass die AWO jeden Mittwoch einen Kaffeenachmittag für Seniorinnen und Senioren anbietet und dazu einlädt. Frau C. richtete ihr Projekt so aus, dass sie jeweils eine halbe Stunde vor dessen Beginn ihr Bewegungsangebot macht. Dadurch beteilig-ten sich regelmäßig ca. 10-12 Senioren, darunter auch bewegungseingeschränkte Men-schen (Gehbehinderung, Rollator-Nutzer).
Gemeinsam mit der AWO wurde ein „Motivationsinstrument“ entwickelt. Es wurden kleine Handzettel gedruckt, auf denen die Senioren je 6 Trainingseinheiten dokumentie-ren können. Sind die 6 Einheiten erbracht, gibt es eine kleine Belohnung (ein Sekt- oder Wein-Piccolo).
Wie finanzieren Sie Ihr Angebot?
Das Angebot selbst ist ehrenamtlich (Seniorenbeirat).
Durch Kooperation mit der AWO konnte die Öffentlichkeitsarbeit erweitert werden (Kostenübernahme für den Druck von Flyern).
Das Projekt wurde im Rahmen des Landkreisprogramms „Aktiv sein im Alter“ mit 150 € gefördert.
Die Gemeinde Michendorf unterstützt das Projekt durch die Wartung und Pflege der Geräte und der umgebenden Grünflächen. Die Aufstellung weiterer Geräte in anderen Ortsteilen wurde überlegt. So sollen bspw. im Ortsteil Fresdorf 2019 am Bolzplatz ebenfalls drei Außensportgeräte aufgestellt werden.
Was war hilfreich bei der Umsetzung des Angebotes?
Für die Entwicklung des Projektes war es gut, dass im Rahmen der Seniortrainer-Ausbildung des Landkreises Potsdam-Mittelmark Zeit vorhanden war und das Konzept mit den anderen Seniortrainern diskutiert werden konnte.
In Wilhelmshorst waren Geräte im Garten der AWO-Begegnungsstätte vorhanden.
Um das Angebot zu testen wurden einige Damen mit Bewegungseinschränkungen persön-lich angesprochen. Es wurde verabredet, dass alle Beteiligten gut auf sich und ihre Bedürf-nisse achten. Diese explizite Rücksichtnahme auf die eigene Belastbarkeit hat auch Men-schen mit gesundheitlichen Einschränkungen ermutigt zu trainieren. Ihre Einschätzung heu-te ist: „Das gemeinsame Training macht uns Spaß und es hat uns auch etwas gebracht.“
Was war hinderlich bei der Umsetzung des Angebotes?
Das Verfahren mit der Gemeinde zur Aufstellung der Bänke war langwierig. Da es bei drei Geräten zu Wartezeiten kommt, sind Sitzgelegenheiten wichtig. Es sollte zudem eine Park-möglichkeit für Rollatoren und Gehstöcke in unmittelbarer Nähe zu den Geräten geben. Hier musste darauf geachtet werden, dass die Zuwege und der Platz, auf dem die Geräte stehen, ebenmäßig und entsprechend begehbar bzw. befahrbar sind.
Ungeklärt ist leider der Versicherungsschutz, da es sich um eine freie und offene Gruppe handelt, die keinem Sportverein oder einer anderen Organisation angehört. Diesbezüglich ist noch zu klären, inwieweit der Versicherungsschutz des Landes Brandenburg für die eh-renamtliche Tätigkeit genutzt werden kann. Eine (Unfall-)Versicherung der Teilnehmenden ist nicht möglich, hier trägt jeder das Risiko selbst.
Wie kann Ihr Angebot gesichert und weiterentwickelt werden?
Das Angebot selbst ist fortlaufend angelegt. Mit der Zeit konnte die Begleitung leicht redu-ziert werden, da die Gruppe inzwischen eigenständig trainieren kann. Frau C. versucht, noch jemanden für die ehrenamtliche Anleitung zu finden.
Hilfreich wäre eine Aufwandsentschädigung, bspw. für die Fahrtkosten. Das Training selbst und die Begleitung sollte für die Seniorinnen und Senioren weiterhin kostenlos sein.
Welche praktischen Tipps haben Sie für Nachahmende?
• Man muss Menschen gut motivieren können.
• Es erfordert Geduld und einen langen Atem, bis sich die ersten Erfolge zeigen.
• Gefragt ist auch sportliche Kreativität: „Was kann man mit den Geräten alles ma-chen?“
• Die Übungen sollten abwechslungsreich sein, um Langeweile zu vermeiden.
• Aktive Hilfestellung und stetige Ermunterung sind wichtig!