Endlich! Begegnung im Quartier Bahnhofstraße

Kontakt

Initiator:
Gemeindeaufbauverein Seegefeld e.V.

Kontakt:
Bettina Hegewald
 
03322 3461
 
info@weltladen-falkensee.de
 
Bahnhofstraße 43
 
14612 Falkensee

Nachbarschaftstreff Foto: Bettina Hegewald

Was wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

Einsamkeit vom Älterwerden entkoppeln: Wir laden die Senioren aus der neuen und bestehenden Nachbarschaft zum Frühstückscafe, zu Suppentagen und Ideenbörsen ein. Wir erfragten Bedarfe, Wünsche und Sehnsüchte. Die Ergebnisse verwendeten wir sowohl für die Angebots- als auch für die Logogestaltung. Unsere Öffentlichkeitsarbeit richtete sich über verschiedene Print- und Digitalmedien an diverse Zielgruppen. Wir entwickeln Formate zum Aufbau von generationsübergreifenden Begegnungen.

Was war Ihnen bei der Planung wichtig?

- Netzwerkpartner
- Ehrenamtliche Mitarbeiter
- Kuratorium des Weltladens
- Nachbarschaft
- Wie kann Zusammenarbeit auf Augenhöhe gut gelingen?

Wie gewährleisten Sie, dass Sie mit Ihrem Angebot die Zielgruppe erreichen?

Nachbarschaftshilfe hat viele Wurzeln. Weltoffenheit und Toleranz sind eine wichtige Basis für gute Nachbarschaft.
Ob beim Zusammenkommen zu einer Veranstaltung oder beim informellen Treffen im Nachbarschaftscafé – unsere Handelprämisse lautet:

a) Wir interessieren uns für jeden einzelnen Menschen, mit seinen Bedürfnissen und Wünschen.
b) Wir stellen unsere Ziele und Projektideen vor und laden zur Mitwirkung ein.
c) Wir nehmen Anregungen auf und laden Ideengeber, Nachbarn und Netzwerkpartner zur Diskussion und zur Entwicklung von Mitwirkungs- und Umsetzungskonzepten ein.

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ - Erich Kästner 😊

Wer unterstützt Ihr Angebot?

- dieNachbarschaft wird konkret gelebt,
- Kirchenkreis Falkensee mit seinen Umlandgemeinden,
- Netzwerkpartner,
- Haupt- und ehrenamtlich Tätige des Weltladens Falkensee und der Kirchengemeinden,
- gute Zusammenarbeit mit dem Restaurant in der Nachbarschaft, mit der Lebenshilfe, dem ASB und dem Gemeinschaftswerk Soziale Dienste, der Fachstelle Demenz, Schulsozialarbeitern, der Senioren-CDU u. a.

Wie finanzieren Sie Ihr Angebot?

Der Träger Kirchenkreis Falkensee hat ein Haushaltskonzept erstellt. Der Gemeindeaufbauverein der Kirchengemeinde Seegefeld unterstützt mit Einwerbung von Spendengeldern. FAPIQ finanziert die Öffentlichkeitsarbeit, Anträge auf finanzielle Zuschüsse wurden beim Landkreis Havelland und der Stadt Falkensee gestellt.

Was war hilfreich bei der Umsetzung des Angebotes?

Es war ein tatsächlicher Neuanfang. Die Menschen aus der unmittelbaren Nachbarschaft des Weltladens zeigten sich überrascht und zugleich erfreut: "Was, hier kann ich einfach so herkommen? Und – jemand hat Zeit für mich und fragt mich, wie es mir geht?" Die Nachbarn folgten unseren Einladungen und benannten ihre Wünsche: „Wir brauchen mehr Gemeinschaft“.

Aufgrund der Coronaeinschränkungen wurde der Schwerpunkt auf eine erweiterte Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Da die Menschen noch verhaltener sind, sich für neue Orte und Angebote zu öffnen, wollen wir durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit auf uns aufmerksam machen. Dabei haben wir die Logoentwicklung an den Ausgangpunkt unserer Arbeit gestellt. Die gemeinsame Arbeit am Logo war von der Idee geprägt, den Menschen die Möglichkeit der Wiedererkennung und damit einer besseren Orientierung im Quartier zu ermöglichen. So konnte es gelingen, dass der Weltladen sich zu einem neuen Ort der Gemeinschaft entwickelt hat. Ein Ort, um „gut älter zu werden im vertrauten Wohnumfeld".

Was war hinderlich bei der Umsetzung des Angebotes?

Die Coronapandemie, mit all ihren Auflagen: Für die Projektphase war besonders der zweite Lockdown sehr einschneidend, da der Cafèbereich geschlossen werden musste. An dieser Stelle wurde nun die Kombination mit dem Weltladen ein besonderer Rettungsanker. Der Kontakt mit den Nachbarn blieb dadurch weiter bestehen. Das Kennenlernen im Spätsommer und das gemeinsame Durchlaufen der Projektabschnitte hat Vertrautheit und Bindung geschaffen.

Wie kann Ihr Angebot gesichert und weiterentwickelt werden?

Auf dem Fundament aus Vertrautheit und Bindung lassen sich die nachbarschaftlichen Kontakte sehr gut weiterentwickeln. Die im Projektzeitraum angelegten Formate wie Nachbarschaftsfrühstück, Suppentag und die Erfahrung, im Weltladen auch ein „offenes Ohr“ zu finden, sind fest eingefügt und damit der Baustein für mehr Miteinander. So werden Menschen neu miteinander ins Gespräch gebracht. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter erfahren immer mehr von den Sehnsüchten und Sorgen der Menschen. So können wir immer weitere Verknüpfungen anregen.

Unsere Netzwerkpartner wie das Lokale Bündnis für Menschen mit Demenz, die Senioren-CDU oder auch die Seniorenreisegruppe sind gern im Nachbarschaftscafé zu Gast. Eine Weiterentwicklung sehen wir besonderes im Zusammenwachsen der Generationen. Es war uns bereits in der Projektlaufzeit gelungen, eine Absolventin in die Projektarbeit mit einzubeziehen. Das war der Auftakt für eine „Verjüngung“ unseres Teams. Unser neu entwickeltes Logo sichert einen Wiedererkennungswert. Durch gute Vernetzungsarbeit sind unsere Angebote nicht nur im „Weltladen Falkensee“, sondern auch bei unseren Netzwerkpartnern in den sozialen, gesundheitlichen und kirchlichen Bereichen zu finden.

Welche praktischen Tipps haben Sie für Nachahmende?

Transparenz und demokratisches Profil! Wir erzählen den Menschen, dass wir diesen Ort zu einem Ort der Gemeinschaft entwickeln wollen und sagen ihnen: „Dazu ist uns ihre Meinung wichtig. Was wünschen Sie sich, damit sie sich wohler fühlen in ihrer Nachbarschaft?“. Stets haben wir auf diese Fragen auch Antworten erhalten.

Diese haben einen hohen Wert: Die Idee für Aktivitäten im Quartier sind vielfältig. Um passgenaue Angebote entwickeln zu können, benötigen wir als Akteure möglichst genaue Kenntnis über Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppen. Beim Erkunden von Zielgruppen („Wer ist besonders von Einsamkeit betroffen?“) sollte auch eine Offenheit für altersübergreifende Bedarfe vorhanden sein. Davon profitieren beide Seiten: Stigmatisierungen werden vermieden und gegenseitige Hilfekompetenzen können sich offen gestalten.