„Inselgarten“ – Keine Einsamkeit im Garten der Gemeinsamkeit
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Der Garten im Entstehen, Foto: Dr. Dieter Wollenberg
Was wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?
Ein verwilderter Garten in einem Neubauquartier wurde neugestaltet und so zum Naherholungsort für alle anliegenden Mieterinnen und Mieter. Nun bieten sich vielfache Möglichkeiten der Nutzung für gemeinsame Treffen in der Nachbarschaft, für gemeinsames Grillen sowie für gärtnerische Aktivitäten an. Ein Pavillon, viele Sitzgelegenheiten und ein Grill sind der Rahmen für gemeinsame Erlebnisse im Grünen. Durch seine Lage in unmittelbarer Nähe zur „Mieterinsel“, einem Seniorentreff, können die Seniorinnen und Senioren ihre Treffen auch im Freien durchführen.
Was war Ihnen bei der Planung wichtig?
Für uns ist der Garten ein „Work in Progress“, ein gemeinsames Entwicklungsprojekt im Quartier. Beim Planungsprozess war uns wichtig, den Garten so zu gestalten und auszustatten, dass er von möglichst vielen Menschen unterschiedlichsten Alters genutzt werden kann (z.B. den Zugang zu einer Toilette sicherstellen, Lagerungsmöglichkeiten einrichten oder eine Überdachung bauen).
Wie gewährleisten Sie, dass Sie mit Ihrem Angebot die Zielgruppe erreichen?
Mit der Gestaltung des offenen Gemeinschaftsgartens im Wohnquartier entsteht nicht nur eine nachbarschaftliche Begegnungsstätte im Freien, sondern die Bewohnerinnen und Bewohner aller Generationen werden zur Mitwirkung angeregt. Die ebenerdige Lage ermöglicht auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Nutzung und damit neue Begegnungsmöglichkeiten mit Nachbarinnen und Nachbarn. Neben den Bewohnerinnen und Bewohnern des Wohngebietes, sind eine zweite Zielgruppe die Besucherinnen und Besucher der „Mieterinsel“, die aus Nennhausen und anderen Ortsteilen der Amtsgemeinde kommen.
Wer unterstützt Ihr Angebot?
Die Kommune, die Freiwillige Feuerwehr, engagierte Ehrenamtliche.
Wie finanzieren Sie Ihr Angebot?
Die Kommune zahlt die Pacht. Die Mieterinsel wird dann den Garten weiterführen und betreuen; ehrenamtliche Einsätze sind jedoch nötig.
Was war hilfreich bei der Umsetzung des Angebotes?
Eine gute Koordination und Anschubfinanzierung sind unerlässlich. Hilfreich ist natürlich, dass die Pacht bezahlt wird. Außerdem hat der FAPIQ-Förderaufruf geholfen. Sicher ist auch die Lage des Gartens in unmittelbarer Nähe zur Mieterinsel und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Wohnviertels förderlich.
Was war hinderlich bei der Umsetzung des Angebotes?
Anfangs war es schwierig, genügend Ehrenamtliche für den Ausbau und für die technische Unterstützung zu finden – die technische Planung war komplex, das haben wir bei der schnellen Antragsstellung nicht bedacht, bzw. zu wenig Zeit eingeplant. Manche Materialien waren dann in der Umbauphase schwer zu beschaffen.
Wie kann Ihr Angebot gesichert und weiterentwickelt werden?
Ein Stamm von Freiwilligen muss aufgebaut werden und die Selbstorganisation gestärkt werden.
Welche praktischen Tipps haben Sie für Nachahmende?
Die technische Planung kann komplex sein, Abhängigkeiten in der handwerklichen Ausführung können bei Antragstellung nicht alle berücksichtigt werden. Besser: das Projekt gleich partizipativ mit Zielgruppe / Nutzerinnen und Nutzern generationsübergreifend planen; es dauert in einem strukturschwachen Umfeld unter Umständen sehr lange, genügend verlässliche und aktive Freiwillige zu finden.