Kulturquartier

Kontakt

Initiator:
Jugendsozialverbund Strausberg e.V. (JSV)
Laufzeit:
Die Maßnahme wurde am 05.06.2017 begonnen und endete am 31.12.2017
Kontakt:
Astrid Spiller
 
03341 498942
 
hilosa@jsv-strausberg.de; geschaeftsfuehrung@jsv-strausberg.de
 
Mühlenweg 6a
 
15344 Strausberg

Jugendsozialverbund Strausberg e.V. (JSV)/ Foto: Dr. Heidemarie Schulze

Was wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

Wir streben an, dass der Umgang mit freier Zeit (künstlerisch, kulturell, sozial, sportlich) nach einem arbeitsreichen Leben eine neue Bedeutung gewinnt und in der Öffentlichkeit auch seine angemessene Präsentation findet. Dafür haben wir mit dem Kulturquartier einen Raum geschaffen, in dem unter professioneller Anleitung, die Ideen der älteren Menschen kreativ entwickelt und umgesetzt werden können. Durch regelmäßiges Zusammentreffen können sie sich mehr für ihre Umgebung öffnen und soziale Kontakte knüpfen.

Was war Ihnen bei der Planung wichtig?

Die Idee für das „Kulturquartier“ wurde bereits im Dezember 2016 in einer Ideenberatung mit interessierten älteren Menschen entwickelt. Bei der Planung der Umsetzungsschritte wurden die Wünsche unserer Zielgruppen daher von Anfang an miteinbezogen und die einzelnen Initiativen geplant. Eine Theaterschauspielerin/Dramaturgin begleitete das Theaterprojekt. Die Gedichte, Geschichten und Chroniken wurden für die Publikation „Zu Hause in Strausberg – der Stadt des langen Lebens“ aufbereitet und gedruckt. Die Maßnahme hat am 05.06.2017 begonnen, am 31.08.2017 mit dem Fest der Generationen auf dem Gelände der Vereine einen ersten Höhepunkt erreichet. Am 05.10.2017 fand die Theaterpremiere statt. Somit wurde der Öffentlichkeit, anderen Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses und Familie und Freunden die Möglichkeit geboten, die Arbeit der letzten Monate zu sehen. Am 14.12.2017 wurde die Maßnahme mit der traditionellen Weihnachtsfeier in der „Begegnungslandschaft“ offiziell abgeschlossen.

Wie gewährleisten Sie, dass Sie mit Ihrem Angebot die Zielgruppe erreichen?

Das Vorhaben „Kulturquartier“ gewährleistet eine mannigfaltige Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben vor Ort. Mit Hilfe des Sozialmobils können ältere Menschen von ihrer Wohnung abgeholt und zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen gefahren werden. Sie erhalten dabei auf Wunsch auch von Haus zu Haus eine Begleitung und Betreuung. Besonders schätzen wir das ehrenamtliche Engagement vieler älterer Menschen in den Häusern der SWG. Durch ihre Lebensgeschichte, ihre Interessen (Gedichte schreiben, fotografieren, malen, Handarbeiten) und Überzeugungskraft gewinnen sie viele neue Personen zur Nutzung unserer Angebote.

Wer unterstützt Ihr Angebot?

Das Vorhaben wurde umfänglich durch FAPIQ beraten, durch wichtige Hinweise zur Kostengestaltung und Abrechnung konnte die maßgeblich finanzielle Unterstützung in Anspruch genommen werden. Das Theaterstück wurde von einer professionellen Schauspielerin unterstützt, die viel Erfahrung im pädagogischen und dramaturgischen Bereich hat. Die Seniorinnen und Senioren arbeiteten sowohl an den Inhalten, als auch an der Erstellung des Buches mit. Wichtig war ebenfalls die Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat, dem Agenda-Beirat und das Wissen über den Sozialreport der Stadt Strausberg.

Wie finanzieren Sie Ihr Angebot?

Die Finanzierung der Maßnahme „Kulturquartier“ selbst wurde wesentlich durch die bewilligten Mittel des Förderaufrufes „Gut Älterwerden im vertrauten Wohnumfeld im Land Brandenburg“ und Eigenmittel abgesichert. Das gesamte Modellprojekt „Hilfreich sein“ wird mit unterschiedlichen Fördermitteln finanziert. Dazu gehören: die Personalkostenfinanzierung über das Programm Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt (SoTAMOL), Förderung der Einsatzstelle des Bundesfreiwilligendienstes durch Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFZA), Förderung durch die Strausberger Wohnungsbaugesellschaft mbH (SWG), Finanzierung einer geringfügig beschäftigten Arbeitskraft für den Kleinbus (Sozialmobil) durch die Stadt Strausberg sowie Spenden und Eigenmittel des Trägers.

Was war hilfreich bei der Umsetzung des Angebotes?

Hilfreich waren sowohl die umfassende Unterstützung der FAPIQ, sowie die zahlreichen Ideen, Vorschläge und Wünsche älterer Menschen aus vielen Gesprächsrunden.

Was war hinderlich bei der Umsetzung des Angebotes?

Als eher beschwerlich erwies sich der relativ kurze Zeitraum zwischen der Bewilligung des Projektes, der intensiven Planung sowie den aufwendigen Arbeiten an der Publikation. Die kontinuierliche Arbeit von „Hilfreich sein“, einem Modellprojekt, in das das Kulturquartier eingebettet ist, musste fortgesetzt und die Mitwirkung der älteren Menschen am gesamten Prozess gewährleistet werden. Die Planung der erfolgreichen Übergabe der Publikation am 14.12.2017 mit einem anspruchsvollen Programm und der erforderlichen Öffentlichkeitsarbeit musste parallel zur den Arbeiten erfolgen.

Wie kann Ihr Angebot gesichert und weiterentwickelt werden?

Diese Maßnahme wird in das Projekt "Hilfreich sein" des JSV umfassend eingebunden. Das Projekt ist ein unterstützendes Angebot zur Aktivierung und Teilhabe älterer und jüngerer Menschen, die sich Unterstützung wünschen, um alters- und bedürfnisgerecht am Leben ihrer Stadt teilhaben zu können. Damit wird einer Isolation und Vereinsamung im hohen Alter langfristig vorgebeugt. Erfahrungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des JSV, die sie durch Besuche, Begleitung und sozial/kulturelle Betreuung im Alltag gewonnen haben, können mit diesem Projekt vertieft werden. Die Synergieeffekte, die sich insbesondere durch die generationsübergreifende Ausrichtung und die öffentlichkeitswirksame Präsentation ergeben, sind wesentlich für den Erfolg des Projektes „Kulturquartier“.

Welche praktischen Tipps haben Sie für Nachahmende?

Wichtig ist die Einbeziehung der älteren Menschen bereits in die Planungsphase, damit sie bei der Ermittlung der Wünsche eine aktive Rolle übernehmen können. Sie selbst können auch den Kontakt zu jenen Seniorinnen und Senioren aufnehmen, die bisher noch nicht erreicht werden konnten. Auch sollten klare Vorstellungen über das Vorhaben und eine Konzeption erarbeitet werden, die als Handlungsorientierung geeignet sind. Es muss Zeit eingeplant werden, um das Vorhaben und die Konzeption in den betreffenden Gremien zu beraten. Weiterhin ist die Gewinnung von Partnerschaften für die Umsetzung solcher Vorhaben eine Voraussetzung (besonders finanzielle Unterstützung) und es bedarf vor allem viel Geduld.