Männer-Werkelecke
Kontakt
DRK Kreisverband Fläming-Spreewald e.V./ Foto: Beate Kämmerling
Was wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?
Die Männer-Werkelecke ist hauptsächlich für Männer mit und ohne Handicap gedacht. Bestehende Fähigkeiten sollen erhalten, Wertschätzung vermittelt und das Selbstwertgefühl gestärkt werden. Soziale Kontakte werden gepflegt, einer Vereinsamung wird vorgebeugt. Langfristig ist das Projekt generationsübergreifend angelegt. Beim Aufbau des Angebotes ging es vorrangig darum, die individuellen Interessen von Männern anzusprechen, die sich bei etablierten Angeboten zum Basteln und Malen oft nicht angesprochen fühlten. Ein aktuelles Ziel ist es, die Männer-Werkelecke in der Region bekannter zu machen und somit auch noch mehr Männer für den Besuch zu begeistern.
Was war Ihnen bei der Planung wichtig?
Die Männer-Werkelecke ist aus einer Betreuungsgruppe entstanden, bei der auch Männer mit handwerklichem Hintergrund und Geschick teilnahmen. Beim Umgang mit Werkzeug wurde beobachtet, dass sich das Wohlbefinden der Männer deutlich verbesserte, sie waren stolz auf noch vorhandene Fähigkeiten und Stärken. Aufgrund dieser Beobachtungen wurde die Männer-Werkelecke initiiert. Die Männer-Werkelecke ist in einem Raum des Mehrgenerationenhauses „Familie im Zentrum“ Lieberose entstanden. Die Erstausstattung erfolgte mit Werkbank, Schraubstock, Band- und Handsäge, Raspeln, Bohrer, Hammer, Nägeln und Schrauben.
Wie gewährleisten Sie, dass Sie mit Ihrem Angebot die Zielgruppe erreichen?
Durch die Betreuungsgruppe gab es bereits einen guten Kontakt zur Zielgruppe. Weitere Interessierte wurden über die Hauskrankenpflege des DRK gewonnen.
Wer unterstützt Ihr Angebot?
Die Männer-Werkelecke wird vom DRK unterstützt und finanziert. Es wurde zu einer Landtagsabgeordneten Kontakt aufgenommen, die das Projekt sehr befürwortet und dieses unterstützen möchte.
Wie finanzieren Sie Ihr Angebot?
Der Aufbau des Projektes wurde durch Eigenmittel des DRK Fläming-Spreewald e.V. sowie durch Fördermittel der FAPIQ finanziert. Die laufende Finanzierung erfolgt über die Abrechnung des Entlastungsbetrages der Versicherten nach § 45b SGB XI bei den Pflegekassen und wird weiterhin vom DRK bezuschusst, da es sich noch nicht selbst trägt.
Was war hilfreich bei der Umsetzung des Angebotes?
Die Bereitschaft des DRK Fläming-Spreewald zur Vorfinanzierung des Projektes war Voraussetzung für den Aufbau der Männer-Werkelecke. Das Engagement von Frau Breszgott, der Leiterin der DRK-Sozialstation Luckau, sowie die Initiative von Frau Noack, welche die Idee für das Projekt hatte und dieses koordiniert, waren die Grundlage des Projektes. Durch die finanzielle Unterstützung von FAPIQ im Rahmen des Förderaufrufes 2016 konnten Geräte und Werkzeuge angeschafft werden. Die Hauskrankenpflege des DRK „vermittelt“ Menschen mit Demenz, aber auch Menschen mit Lust am Werkeln an die Männer-Werkelecke.
Was war hinderlich bei der Umsetzung des Angebotes?
Es gab keine Hindernisse, da das Projekt DRK-intern aufgebaut wurde.
Wie kann Ihr Angebot gesichert und weiterentwickelt werden?
Die Mund-zu-Mund-Propaganda wird als wichtigstes „Werbemittel“ für den Fortbestand des Projektes beschrieben. Aber auch die enge Zusammenarbeit mit der Hauskrankenpflege des DRK bzgl. der Vermittlung neuer Klienten ist sehr wichtig. Die erarbeiteten Gegenstände der Männer-Werkelecke werden im Rahmen von Veranstaltungen des Mehrgenerationenhauses in Lieberose ausgestellt, um auch hier das Interesse bei potentiellen Klienten zu wecken. Öffentliche Medien werden genutzt, um das Angebot publik zu machen. Es sind bereits Artikel in der MOZ und der LR erschienen, auch das regionale Fernsehen (rbb) sendete bereits einen kleinen Beitrag über die Männerwerkelecke. Eine Öffnung des Angebotes, auch für nicht pflegebedürftige Menschen, sowie die Erweiterung des Angebotes, z.B. die Reparatur von Fahrrädern, sind angedacht.
Welche praktischen Tipps haben Sie für Nachahmende?
Im Vorfeld sollte unbedingt abgeklärt werden, ob das entsprechende Klientel vorhanden ist, d.h. besteht Interesse am geplanten Angebot und in welchem Umfang besteht dieses Interesse. Die Anbieter des Projektes müssen sich auch mit diesem identifizieren, um auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Klienten (auch im Umgang mit Werkzeug) eingehen zu können. Bei einer Männer-Werkelecke ist die Fähigkeit zur handwerklichen Anleitung erforderlich. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Umsetzung eines solchen Projektes ist Durchhaltevermögen.