Mittagstisch „Gemeinsam schmeckt´s besser“

Kontakt

Initiator:
Arbeiten und Wohlfühlen in Hohenstücken e.V. (AuWiHo)
Laufzeit:
seit September 2018
Kontakt:
Frau Woelke (stellv. Vorsitzende des Vereins AuWiHo)
 
03381 5516580
 
auwiho@gmail.com
 
Walther-Ausländer-Straße 1
 
14772 Brandenburg an der Havel

Arbeiten und Wohlfühlen in Hohenstücken e.V. (AuWiHo)/ Foto: Manuela Woelke

Was wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

Der Mittagstisch „Gemeinsam schmeckt´s besser“ erleichtert es älteren Menschen aus dem Stadtteil Hohenstücken, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Gemeinsames Kochen (1x im Monat), Anregungen und Gesundheitstipps helfen, neue Kontakte zu finden und zu pflegen. Zugleich wurden die kurzweiligen Vorträge in den neuen Räumlichkeiten des Café Miteinander genutzt, um die Arbeit des Vereins AuWiHo in der Nachbarschaft bekannt zu machen. Wer wissen will: „Wie kommt das Schnitzel auf die Hüfte?“ oder mit den Technikspürnasen das „Besser(e) Leben im Alter durch Technik“ erforschen möchte, ist hier richtig. Angesprochen sind v. a. Bürgerinnen und Bürger (50+) mit kleinem Einkommen, die gerne auch einmal auswärts essen oder Kaffee mit frischem Kuchen genießen möchten.

Was war Ihnen bei der Planung wichtig?

An der Planung war der Partner Technologie-Netzwerk Berlin e. V. im Rahmen des BIWAQProjekts „Quartiersbetrieb Hohenstücken“ beteiligt. Nachdem die Kommune den jungen Verein AuWiHo auf den FAPIQ-Förderaufruf aufmerksam gemacht hatte, konnte der „Mittagstisch“ von 4 Ehrenamtlichen ausgearbeitet werden. Sie gewannen weitere 3 Ehrenamtliche, wodurch das Projekt eine gute personelle Basis hat (auch wenn mal jemand keine Zeit hat).
Eine gute Ausstattung der Küche und Bezugsquellen für gesunde Lebensmittel bis hin zur Planung eines eigenen Gartens waren uns wichtig. Im „Märchengarten“ einer nahegelegenen Schule konnten wir im Anschluss an das Projekt Hochbeete anlegen, um Gemüse und Kräuter anzubauen.
Sehr wertvoll war, dass sich ein Teil der Gruppe ein ähnliches Projekt im Mehrgenerationenhaus in Luckenwalde anschauen konnte. Von dort wurden viele Anregungen mitgenommen.

Wichtig war uns auch eine gute Öffentlichkeitsarbeit. So haben wir eine Postkarte entwickelt, um zum Mittagstisch und zu den Veranstaltungen einzuladen. Zudem hat sich die persönliche Ansprache im Stadtteil bewährt. Hier engagierte sich v. a. eine ehemalige Postbotin, die viele Menschen im Kiez kennt und sie herzlich eingeladen hat.

Wie gewährleisten Sie, dass Sie mit Ihrem Angebot die Zielgruppe erreichen?

Zunächst sammelten wir Ideen für Vorträge und fragten die Cafébesucher/innen, wel-che Themen sie interessieren und bezogen dies in die Programmgestaltung ein.
Auf Wunsch der Cafébesucher/innen organisierten wir sogar an Heiligabend eine gesel-lige Runde, die v. a. von Alleinstehenden dankbar angenommen wurde.
Eine kleine Kochgruppe entstand, die von Monat zu Monat gemeinsam das Menü plant und gestaltet. Wir besorgten kostenlose Materialien zur gesunden Ernährung und Lebensweise, bspw. von der Kampagne IN FORM (www.in-form.de). Hier gibt es schöne Bewegungskarten, die bei Veranstaltungen eingesetzt und dann an die Teilnehmenden verteilt wurden.

Wer unterstützt Ihr Angebot?

Wir haben viele Unterstützer gewinnen können:
* Stadt Brandenburg, Quartiersmanagement Hohenstücken, Seniorenbeirat
* Caritas Besuchsdienst (Ehrenamtliche haben z. T. unsere Veranstaltungen besucht)
* Lebenshilfe e. V.
* Tschirch-Oberschule, Gebrüder-Grimm-Schule, Pestalozzi Förderschule
* Seniorenzentrum Martha Piter
* Runder Tisch „Soziale Akteure in Hohenstücken“

Wie finanzieren Sie Ihr Angebot?

Für die Ausstattung und die Veranstaltungen in der Startphase konnten wir die FAPIQ-Förderung nutzen. Die Mitglieder der Kochgruppe leisten einen kleinen finanziellen Beitrag für die Lebensmittel. Die Kosten für die Räume und die hauptamtliche Mitarbeiterin werden über das Quartiersprojekt BIWAQ getragen.
Zudem waren wir erfolgreich bei der Ausschreibung „24 Gute Taten“, bei der Spenden-mittel über einen Online-Adventskalender gesammelt werden (www.24-gute-taten.de). Über diese Spenden konnten wir kürzlich ein Elektro-Lastenrad, Hochbeete, Gartengeräte und Pflanzen finanzieren.

Was war hilfreich bei der Umsetzung des Angebotes?

Gute Räumlichkeiten sowie haupt- und ehrenamtliche Aktive waren bereits vorhanden. Zudem gab es auch schon gute Kooperationsbeziehungen im Stadtteil.
Mit Hilfe unserer Partner und durch Hinweise von FAPIQ konnten wir Vortragende gewinnen und kostenlose Info-Materialien beschaffen. Hilfreich war z. B. eine Fortbildung der Bundesorganisation der Seniorenorganisationen (BAGSO) zum Thema „Gesunder Mittagstisch“, an der unsere Ehrenamtlichen teilnahmen. Zudem gibt es die Leitfäden: „Mittagstisch-Angebote für ältere Menschen erfolgreich organisieren“ und „In Form Menüplaner-Mittagstisch“, die unsere Planung erleichtern.

Was war hinderlich bei der Umsetzung des Angebotes?

Der geplante Vorlauf von 10 Wochen war zu knapp bemessen, da vor Ausstattung der Küche erst ein Elektriker tätig werden musste. Die Abstimmungen mit dem Vermieter und im Verein (Kostenvoranschläge, Terminvereinbarung mit dem Handwerker…) kosten Zeit.
Die Beschaffung von Küchengeräten und Zubehör zu günstigen Konditionen ist ebenfalls aufwändig. Auch die Absicherung der Freiwilligen (Versicherungen, Aufwandsentschädigungen) und die Ausarbeitung von entsprechenden Vereinbarungen nahm viel Zeit in Anspruch.

Wie kann Ihr Angebot gesichert und weiterentwickelt werden?

Der Mittagstisch ist erfolgreich und wird weitergeführt. Ebenso sollen weiterhin Veranstaltungen zum Thema „Gesundheit, Bewegung und Lebensqualität im Alter“ stattfinden. Mit Unterstützung des Jobcenters wurden einige geförderte Stellen eingerichtet, so dass wir die Öffnungszeiten des Cafés erweitern können.

Welche praktischen Tipps haben Sie für Nachahmende?

* Planen Sie auch für ein kleines Projekt mind. 3 Monate Vorlauf ein!
* Nutzen Sie Planungshilfen und Fortbildungsangebote von Ministerien, Verbänden und Initiativen, dies ist v. a. auch für die Ehrenamtlichen hilfreich
* Schauen Sie sich ähnlich gelagerte Projekte an. Es gibt viele gute Vorbilder und Erfahrungen (auch in anderen Regionen), von denen man profitieren
kann
* Sprechen Sie ältere Menschen gezielt und möglichst persönlich an
* Ein Raum und eine gut ausgestattete Küche sollten vorhanden sein
* Regelmäßige Beteiligungsmöglichkeiten sind wichtig (Ideen für Menü und Veranstaltungen sammeln, Einkauf vorbereiten, gemeinsam kochen)
* Eine Voranmeldung zum Kochen bzw. zum Mittagstisch kann hilfreich sein, um die passenden Mengen an Lebensmitteln einzukaufen
* Die Eigenbeteiligung sollte nicht zu hoch sein und nach unserer Erfahrung möglichst 2,50 Euro pro Person und Mahlzeit nicht übersteigen