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Unser Veranstaltungsrückblick

Rückblick Nachbarschaftshilfe anders denken am 15.2.2022

Die FAPIQ-Online-Veranstaltung zum Thema organisierte Nachbarschaftshilfe am 15.2.2022 traf auf reges Interesse und wurde von 65 Menschen besucht.
Im einleitenden Vortrag wurde zunächst der Rahmen für das Thema der Veranstaltung abgesteckt und deutlich gemacht, warum Nachbarschaftshilfe eine neue Bedeutung bekommen hat. Neben Formen der Nachbarschaftshilfe und Möglichkeiten der Unterstützung beim Aufbau ging Hendrik Nolde von FAPIQ auch auf zentrale Prinzipien und Erfolgsfaktoren der Nachbarschaftshilfe ein.

Der Einblick in drei Modelle der organisierten Nachbarschaftshilfe stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Von Hans-Joachim Bernhardt aus Bernau wurde die Seniorengenossenschaft Niederbarnim vorgestellt. Er beschrieb sehr anschaulich die Situation, aus der heraus die Seniorengenossenschaft gegründet würde, wie die Bezeichnung Seniorengenossenschaft auf viele Widerstände gestoßen ist und wie die konkrete Arbeit in der Seniorengenossenschaft abläuft. Ein wichtiger Hinweis neben der Wahl des Namens war die Notwendigkeit lokaler Verankerung der Nachbarschaftshilfe.

Mit Ingrid Engelhart vom SPES e.V. ging der Blick über die Landesgrenzen von Brandenburg hinaus. Sie stellte das Zeitbankplus- Modell vor. Im Kern handelt es sich hierbei um eine Tauschbörse für Engagement, bei der jede Stunde Engagement gleich viel wert ist. Selbst eingesetzte Zeit kann angespart werden und bei Bedarf für Hilfe durch andere Menschen eingesetzt werden. Die Teilnehmenden waren sehr interessiert an Fragen der Versicherung, insgesamt der Organisation, aber auch der Abgrenzung zu professionellen Dienstleistern. In zahlreichen Nachfragen wurde zudem darauf eingegangen, dass es im Modell keine dauerhafte Organisatorin braucht, da sich die Menschen im System selbst organisieren.

Für das dritte Modell bewegten sich die Teilnehmenden virtuell in den Süden Brandenburgs. Die Nachbarschaftshilfe Kolkwitz wurde von Thomas Klinkmüller vorgestellt. Er berichtete von den Aktivitäten der Gemeinde, das Mit- und Füreinander der Menschen in den Ortsteilen zu fördern. Kern der Initiative ist die telefonische Vermittlung von Hilfsangeboten und Hilfsnachfragen über eine zentrale Nummer in der Gemeinde. Mittlerweile wurde auch eine Internetplattform eingerichtet, um mehr Menschen in der Gemeinde zu erreichen. Auch hier war eine zentrale Frage die Versicherung der Engagierten. Thomas Klinkmüller berichtete, dass diese Fragen trotz Unsicherheit bei den Beteiligten bisher immer erfolgreich gelöst werden konnten.